14. Juni 2023

Nordhäuser Ossietzky-Hof auch beim Fensterrecycling musterhaft

Der Ossietzky-Hof in Nordhausen ist ein Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Bestehend aus ursprünglich drei DDR-Plattenbauten ist der Wohnhof eines von insgesamt vier IBA-Projekten, die in der nordthüringischen Stadt gegenwärtig umgesetzt werden. Modellhaft soll hier gezeigt werden, wie ein typischer DDR-Wohnblock und sein Umfeld so umgestaltet werden kann, dass er als solcher noch erkennbar bleibt, aber ein modernes, nachhaltiges und trotzdem bezahlbares Zuhause für alle Altersgruppen bietet. Ebenfalls modellhaft ist das Bauprojekt auch im Hinblick auf die Themen Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit.

Konkretes Beispiel für Ressourcenschutz

Ein aktuelles Beispiel macht diesen Anspruch konkret: Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft Nordhausen mbH (SWG) demonstriert als Bauherrin bei der Modernisierung des Ossietzky-Hofes Umweltbewusstsein. Im Rahmen der energetischen Sanierung von 40 Wohnungen in der Carl-von-Ossietzky-Straße 3-6 erfolgt derzeit der Austausch von 128 alten Kunststofffenstern. Das Besondere daran: Die SWG setzt bei der Entsorgung der PVC-Altfenster auf das ressourceneffiziente, werkstoffliche Recycling und den umweltfreundlichen Materialkreislauf des Rewindo-Recyclingsystems. „Dies bringt im Vergleich zur Neuproduktion eine erhebliche Energieeinsparung und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks mit sich“, so Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo GmbH Fenster-Recycling-Service, Bonn. Ausführendes Fensterbau- und Montageunternehmen am Ossietzky-Hof ist die Stanschus Bauelemente GmbH & Co. KG aus Bad Berka.

Technisch ausgereifter Recycling-Prozess

Die ausgedienten Bauelemente werden an der Baustelle in Containern gesammelt und dann in der Fenster-Recyclinganlage der VEKA Umwelttechnik GmbH nördlich von Eisenach in einem technisch ausgereiften Prozess werkstofflich recycelt, anstatt in die Müllverbrennung zu gehen. „Zunächst erfolgt dabei die Materialtrennung in Glas, Gummi, Metall und Kunststoff-Bestandteile. Aus diesen entsteht am Ende ein nahezu sortenreines PVC-Rezyklat, welches bei den Fensterprofilherstellern erneut in die Produktion von Kunststoff-Recyclingprofilen einfließt. Diese Profile weisen die gleiche bauphysikalische Qualität auf wie Neuware. Das Rezyklat befindet sich dabei im Kern des Profils, an der Oberfläche sorgt neues PVC für den gewohnt weißen Anblick“, erläuterte Alexander Möhne, Vertriebsleiter der VEKA Umwelttechnik, den technischen Prozess.

Bauabfälle mehr als 53 Prozent der jährlichen Abfallmenge

„Wir haben an diesem Standort den Fenstertausch erstmals unter der Bedingung ausgeschrieben, dass die Altfenster recycelt werden. Bei den Kosten ergeben sich in unserem Projekt gegenüber der herkömmlichen Entsorgungsvariante weder Vor- noch Nachteile. Keine Branche wirft mehr weg als die Baubranche. Bauabfälle betragen mehr als 53 Prozent der jährlichen Abfallmenge in Deutschland. Kreislaufwirtschaft ist deshalb eine wichtige Möglichkeit, Ressourcen zu schonen“, sagte SWG-Geschäftsführerin Inge Klaan.

Deutschlandweite Modernisierungen und Abbruchvorhaben

Die bundesweit agierende Branchenlösung der Rewindo, die vor über 20 Jahren von den führenden deutschen Profilherstellern gegründet wurde, konnte im Jahr 2022 deutschlandweit über 44.000 Tonnen aus Altfenstern und weitere knapp 100.000 Tonnen Rezyklat aus Produktionsabfällen gewinnen. „Das entspricht im zurückliegenden Jahr mehr als zwei Millionen PVC-Altfenstern, die durch unsere Recyclingpartner, darunter auch die VEKA Umwelttechnik, recycelt wurden. Sie stammen aus energetischen Sanierungen und Modernisierungen – wie hier in Nordhausen – sowie aus Abbruchprojekten in ganz Deutschland“, erläuterte Vetter.

Klimaschutz: Großer Sanierungsbedarf im Gebäudesektor

Die Steigerung der jährlichen Recyclingmengen hat auch positive Auswirkungen auf die Recyclingziele des gemeinsamen Nachhaltigkeitsprogramms VinylPlus® der europäischen PVC-Branche. Dabei bekräftigt VinylPlus®seine Verpflichtung, bis 2025 im Einklang mit den Zielen der Circular Plastics Alliance (CPA) europaweit 900.000 Tonnen PVC pro Jahr und bis 2030 jährlich eine Million Tonnen zu recyceln. Rewindo rechnet auch in Deutschland mit weiterhin steigenden Recyclingmengen in den kommenden Jahren. Speziell bei der Gebäudesanierung wurde von der Bundesregierung ein großer Bedarf mit Blick auf den Klimaschutz festgestellt. Etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen kommen aus dem Gebäudebereich. Ohne den Einbau neuer und energiesparender Kunststofffenster ließen sich die Klimaziele im Bausektor nicht erreichen, so Vetter.

 

Für Rückfragen:
Michael Vetter, Geschäftsführer
Rewindo GmbH, Fenster-Recycling-Service
Am Hofgarten 1-2, D-53113 Bonn
Telefon: +49 228 921 283-0
E-Mail: info@rewindo.de
www.rewindo.de


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