20. Oktober 2022
Ökologische Pluspunkte an der Lübecker Bucht
In Neustadt läuft seit Mai dieses Jahres am Westpreußenring ein viel beachtetes Bauvorhaben. Die 1936 gegründete Baugenossenschaft eG, die in der Region über knapp 1.400 eigene Wohnungen verfügt, lässt dort mit einem Investitionsvolumen von 3,8 Millionen Euro ein Bestandsgebäude mit 24 Wohnungen energetisch sanieren. Dabei werden Fenster, Türen und Gebäudehülle auf modernen Stand gebracht. Ferner wird die Heizanlage auf umweltfreundliche Nahwärme-Energie aus dem Blockheizkraftwerk der Stadtwerke umgestellt. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass künftig jede Wohnung einen eigenen Pkw-Stellplatz erhält. Durch den Umbau der Dachgeschosse entstehen außerdem acht neue Zweizimmerwohnungen. Die gesamte Baumaßnahme wird mit 800.000 Euro durch die KfW-Bank bezuschusst. Mit dem Austausch der ausgedienten PVC-Fenster gegen moderne und Energie sparende Kunststofffenster wurde das ortsansässige Handwerksunternehmen BB’s Tischlerei beauftragt. 80 Prozent der am Bau beteiligten Unternehmen kommen aus der Region.
Passend zum energetischen Gesamtkonzept
Bauherr, Architekt Harm Hoffmann und Verarbeiter Björn Blöhs setzen bei der Verwertung der PVC-Altfenster auf werkstoffliches Recycling und Wiederverwertung und somit auf einen umweltfreundlichen Materialkreislauf. Die ausgedienten Bauelemente werden in Containern gesammelt und dann zur Recyclinganlage des Rewindo-Recyclingpartners Dekura GmbH nach Höxter gebracht. Dort werden sie in einem technisch ausgereiften und bewährten Prozess recycelt. Zunächst erfolgt dabei die Materialtrennung in Glas, Gummi, Metall und Kunststoff-Bestandteile. Aus diesen entsteht am Ende ein nahezu sortenreines PVC-Rezyklat, welches bei den Fensterprofilherstellern erneut in die Produktion von Recyclingprofilen einfließt. Diese weisen die gleiche bauphysikalische Qualität auf wie Neuware. Was gut ins energetische Gesamtkonzept passt: Die Wiederverwertung des Werkstoffes spart gegenüber der Neuproduktion von Fensterprofilen große Mengen an CO2.
Seit 20 Jahren als Branchenlösung organisiert
„Das werkstoffliche Recycling von Altfenstern wird in Deutschland seit 20 Jahren von uns als Branchenlösung organisiert. Daran beteiligt sind alle namhaften Kunststofffenster-Profilhersteller Deutschlands“, berichtete Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo GmbH Fenster-Recycling-Service, Bonn. Das bundesweit tätige Recyclingsystem für ausgediente PVC-Fenster, -Türen und
-Rollläden hat im Jahr 2021 aus Altfenstern 42.500 Tonnen und weitere 106.000 Tonnen Rezyklat aus Produktionsabfällen gewonnen. „Rechnet man das um, wurden mit Hilfe unserer Recyclingpartner auf diese Weise über zwei Millionen PVC-Altfenster recycelt. Sie stammen aus energetischen Sanierungen, wie hier in Neustadt, sowie aus Abbruchvorhaben aus ganz Deutschland“, erläuterte Vetter.
Umweltziele ohne Kunststofffenster nicht erreichbar
Die Steigerung der jährlichen Recyclingmengen trägt auch zur Erreichung der Recyclingziele im Rahmen des gemeinsamen Nachhaltigkeitsprogramms VinylPlus® der europäischen PVC-Branche bei. Jährlich sollen bis 2030 europaweit eine Million Tonnen PVC aus allen Anwendungen recycelt werden. Vetter: „Rewindo leistet hierzu einen bedeutenden nationalen Beitrag. Auch die 387 Altfenster aus Neustadt sind ein Mosaikstein in diesem Materialkreislauf.“ Er rechnet mit weiterhin steigenden Mengen in den kommenden Jahren. Mit Blick auf die Energiekosten und den Klimaschutz bestehe nicht nur im Bereich der Gebäudesanierung ein großer Bedarf an energetischen Maßnahmen. Ohne den Einsatz preiswerter und Energie sparender Kunststofffenster könnten die Umweltziele der Bundesregierung im Bausektor nicht erreicht werden, so Vetter.
Für Rückfragen:
Michael Vetter, Geschäftsführer,
Rewindo GmbH, Fenster-Recycling-Service
Am Hofgarten 1-2, D-53113 Bonn
Telefon: +49 228 921 283-0
E-Mail: info@rewindo.de
www.rewindo.de
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