9. April 2024
Abbruchbranche im Zeichen der Nachhaltigkeit
Europas größter Branchentreff zum Bereich Abbruch und Rückbau verzeichnet seit Jahren einen wachsenden Erfolg. 124 Aussteller und 1.200 Teilnehmer folgten kürzlich der traditionell in Berlin stattfindenden Fachtagung. Sie hatten die Möglichkeit, sich umfassend über die Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Abbruch, Schadstoffsanierung und Recycling zu informieren. Erstmals hatte die Veranstaltung einen Schwerpunkt im Bereich Nachhaltigkeit. „Das Thema ist eine willkommene Chance für die Abbruchbranche. Denn sie hat eine zentrale Bedeutung für eine funktionierende und stimmige Kreislaufwirtschaft am Bau“, so Andreas Pocha, Geschäftsführer des Deutschen Abbruchverbandes e.V., Köln. Ohne die Sekundärmaterialien aus dem Rückbau sei eine echte Kreislaufwirtschaft nicht möglich.
Umsetzung eines umweltfreundlichen Materialkreislaufes
„Die aktuelle Themensetzung der Fachtagung Abbruch 2024 entspricht nahezu 1:1 dem langjährigen Anliegen der Aktion PVC-Recycling, Bonn. Deshalb haben wir wie schon in den Vorjahren mit einem eigenen Stand an dem Branchentreff teilgenommen“, berichtete Dr. Jochen Zimmermann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR), Marl. In Kooperation mit dem europaweiten Nachhaltigkeitsprogramm VinylPlus® bündeln AgPR, Rewindo GmbH Fenster-Recycling-Service; KRV – Kunststoffrohrverband e.V. sowie VinylPlus Deutschland e.V. in der Aktion ihre Kräfte und Kompetenzen. „Unser gemeinsames Ziel ist die Umsetzung eines umweltfreundlichen Materialkreislaufes für PVC-Bauprodukte in Deutschland, der nicht nur vorhandene Ressourcen schont, sondern auch den CO2-Fußabdruck der PVC-Branche deutlich reduziert“, betonte Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. Ein wichtiger Partner sei dabei die Abbruchbranche mit ihrem Konzept des selektiven Rückbaus.
Gewerkeübergreifendes PVC-Bauprodukte-Recycling
„Anders als früher gelten Gebäude, die im Rahmen von Bauprojekten rückgebaut werden, längst selbst als wertvolle Materiallieferanten für eine umweltgerechte Wiederverwendung. Der Begriff des ‚Urban Mining‘ hat in diesem Zusammenhang an Bedeutung gewonnen. Die Aktion PVC-Recycling mit ihrem gewerkeübergreifenden PVC-Bauprodukte-Recycling sieht sich hier als wichtiger Partner und Problemlöser der Abbruchbranche“, erklärte Zimmermann. Seine 1990 gegründete Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR) sammelt heute als Initiative der PVC-Bodenbelagshersteller Altro, Gerflor, Polyflor und Tarkett bundesweit und in einigen europäischen Nachbarländern gebrauchte PVC-Bodenbeläge. Diese werden in der AgPR-Recyclinganlage in Troisdorf zu Feinmahlgut verarbeitet und anschließend bei Eignung unter anderem für die Produktion neuer PVC-Bauprodukte eingesetzt.
Gesamte Wertschöpfungs- und Entsorgungskette ist gefordert
Aktiv an der Tagung teilgenommen hat neben der AgPR auch der KRV – Kunststoffrohrverband. „Recycling ist in der Kunststoffrohr-Industrie bereits seit Jahren etabliert, und recycelbare Materialien haben einen sehr hohen Stellenwert. Aktuell beläuft sich die Menge der seitens der Kunststoffrohrhersteller in Deutschland wiederverwerteten Altware auf jährlich rund 57.000 Tonnen. Dies sind etwa 6 % der Gesamtproduktion von Kunststoffrohrsystemen in Höhe rund 1 Mio. Tonnen“, so Projektmanager Andreas Redmann. Steigerungsmöglichkeiten seien definitiv vorhanden. Der Recyclinganteil an der Gesamtproduktion in Deutschland solle mindestens verdoppelt werden! „Die Themen ‚Kreislaufwirtschaft‘ und ‚Nachhaltigkeit‘ haben in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen und spielen in der breiten öffentlichen Diskussion eine immer größer werdende Rolle. Gerade im Baubereich können bzgl. Recycling noch viele Potenziale gehoben werden. Die gesamte Wertschöpfungs- und Entsorgungskette ist hier gefordert, gemeinsam vorwärtszugehen“, betonte Redmann. Bereits 1994 wurde die Bedeutung des Recyclings von Kunststoffrohren seitens der Kunststoffrohr-Industrie in Deutschland erkannt und ein Sammelsystem von Altrohren und Rohrabschnitten erfolgreich etabliert und kontinuierlich weiterentwickelt.
Hoher Stellenwert des PVC-Altfensterrecyclings
Neben weiteren PVC-Bauprodukten hat das Rewindo-System für die Abbruchbranche einen hohen Stellenwert: Es koordiniert und organisiert als Branchenlösung bundesweit einen Materialkreislauf für das werkstoffliche Recycling und die Wiederverwertung von ausgedienten PVC-Fenstern, -Türen und -Rollläden. Dabei kooperiert Rewindo mit einer stetig wachsenden Zahl von operativ tätigen und technisch spezialisierten Recycling-Partnern und wird von mittlerweile 26 Premium-Partnern entlang der PVC-Wertschöpfungskette sowie von mehr als 70 Annahmestellen bundesweit unterstützt.
Bis 2030 Recycling von jährlich eine Million Tonnen PVC europaweit
„Aus Abbruchvorhaben und energetischen Sanierungen konnten wir im Jahr 2022 eine Recyclingmenge von über 44.200 Tonnen Regranulat aus PVC-Altfenstern und fast 100.000 Tonnen aus Produktionsresten und Profilabschnitten gewinnen, was einer jährlichen Menge von etwa 2,5 Millionen Altfenstern entspricht“, so Vetter. Das Regranulat fließt zu nahezu 100 Prozent und ohne technischen Qualitätsverlust in die Produktion neuer Kunststofffenster mit Rezyklatkern ein. Die in Deutschland durch Rewindo jährlich erzielten Recyclingmengen haben auch positive Auswirkungen auf die Recyclingziele des gemeinsamen Nachhaltigkeitsprogramms VinylPlus® der europäischen PVC-Branche. Bis 2030 sollen jedes Jahr europaweit eine Million Tonnen PVC recycelt werden.
Für Rückfragen:
Michael Vetter, Geschäftsführer
Rewindo GmbH, Fenster-Recycling-Service
Am Hofgarten 1-2, 53113 Bonn
Telefon: +49 228 921 283-0
E-Mail: info@rewindo.de
www.rewindo.de
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