10. Oktober 2019

Lehrstück für umweltbewusstes Handeln

Bamberg (prs). – Studentenwohnungen sind besonders zu Semesterbeginn ein knappes Gut. Das Studentenwerk Würzburg als Bauherr arbeitet derzeit daran, durch Rückbau und Neuerrichtung einer Wohnanlage für Studenten der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Aus den bisher 218 Wohnungen des 1977 errichteten Gebäudes entstehen in einem Neubau mit sechs Stockwerken plus Staffelgeschoss 335 neue Wohnungen. Zum Wintersemester 2021/22 ist der Abschluss der Baumaßnahmen geplant. Die Investitionssumme beträgt 38 Mio. Euro.

Beileibe kein „Abfall“
Wären die Apartments während der im Frühjahr 2019 begonnenen Rückbauphase noch belegt gewesen, hätten die Bewohner ein praktisches Lehrstück in Sachen Recycling und Kreislaufwirtschaft mit ansehen können: Im Rahmen der Abbrucharbeiten fielen ca. 300 PVC-Altfenster an – eine Menge Material, aber beileibe kein „Abfall“. Denn die ausgedienten Bauelemente wurden in Containern gesammelt, um später werkstofflich recycelt und als Recycling-Fensterprofile wiederverwertet zu werden. Diese Vorgehensweise hat sich in den zurückliegenden Monaten und Jahren bereits an unzähligen anderen Baustellen in Deutschland abgespielt. Für die bundesweite Koordinierung des PVC-Altfensterrecyclings ist die Rewindo GmbH, Fenster-Recycling-Service, Bonn, zuständig. „Im Jahr 2018 konnten wir durch werkstoffliches Recycling in Kooperation mit unseren Recyclingpartnern über 33.000 Tonnen Rezyklat aus PVC-Altfenstern, -rollläden und -türen gewinnen. Das entspricht ca. 2 Millionen ausgedienter Fenstereinheiten“, so Geschäftsführer Michael Vetter.

Zeitgemäßer selektiver Rückbau
In Kooperation mit dem Bamberger Architekturbüro umarchitekt folgte das Abbruchunternehmen Ruppert GmbH & Co. KG, Frickenhausen, dem zeitgemäßen Prinzip des selektiven Rückbaus, das eine Trennung der Baustellenabfälle beinhaltet und zum Ziel hat, davon möglichst viel in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Die Altfenster wurden vor dem eigentlichen Abbruch des Gebäudes ausgebaut, in Containern gesammelt und anschließend nach Thüringen in die Recyclinganlage des Rewindo-Recyclingpartners VEKA Umwelttechnik GmbH, Hörselberg-Hainich, transportiert.

Ohne bautechnische Qualitätseinbußen
Dort wurden die Altfenster zunächst geshreddert und zerkleinert. Dann erfolgte in unterschiedlichen Verfahren die sortenreine Trennung in Metall, Gummi, Glasreste und Kunststoff. Letzterer wurde erhitzt und durch einen Filter gepresst, um letzte Fremdpartikel zu separieren. Das dabei zurück gewonnene reine PVC-Granulat war schließlich der Ausgangsstoff für neue Kunststofffenster mit Rezyklatkern. Dieser Prozess der Wiederverwertung lässt sich, wie Versuche ergaben, ohne bautechnische Qualitätseinbußen mindestens sieben Mal wiederholen.

Demonstration von Produktverantwortung
Eine verbindliche Rückführung von wiederverwertbaren Produkten in den Stoffkreislauf fordert in seiner Neufassung auch das Kreislaufwirtschaftsgesetz in Artikel 23. „Unsere Gesellschafter, die Fensterprofilhersteller, demonstrieren hier mit Rewindo bereits seit vielen Jahren ihre Produktverantwortung“, betonte Vetter. Das Verfahren beinhalte ökologische Pluspunkte auch für Bauherren und Baubeteiligte wie Architekten, Fensterbauer, Entsorger und Abbruchunternehmen. Es zeuge nämlich konkret von deren umweltbewussten Umgang mit den Baustellenabfällen. Darüber hinaus dürfte der Kostenaspekt von Interesse sein: Werkstoffliches Recycling ist heutzutage nämlich erheblich preiswerter als die Müllverbrennung. Dies reduziert die Kosten bei der Entsorgung des Altmaterials.

Europaweite Recyclingquoten
Auch auf europäischer Ebene findet PVC-Altfensterrecycling bereits in mehreren Ländern statt. Dort werden die Aktivitäten unter dem Dach der European PVC Window Profile and related Buildings Association (EPPA ivzw) koordiniert. Die freiwillige Erfüllung bestimmter europaweiter Recyclingquoten ist ein wichtiges Ziel der europäischen PVC-Branche, das im Nachhaltigkeitsprogramm der Gemeinschaftsinitiative VinylPlus® festgelegt ist.

 

 

Rückfragen:
Michael Vetter, Geschäftsführer
Rewindo GmbH, Fenster-Recycling-Service
Am Hofgarten 1-2, D-53113 Bonn
Tel. +49 228 921 283-0, Fax +49 228 538 95 94
www.rewindo.de | info@rewindo.de


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